Für die Herstellung eines DIN A4 Blatts Papier werden je nach Rohstoff 100 ml bis 10 l Wasser verbraucht. Wasser ist für alle wichtigen Prozessschritte der Papiererzeugung unerlässlich. Es dient als Suspensions- und Transportmittel für Fasern und Füllstoffe, als Lösungsmittel für chemische Additive und als Medium zur Ausbildung der Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Fasern. Papier im uns geläufigen Sinn kann deshalb ohne Wasser nicht hergestellt werden. Im Produktionsprozess wird das Wasser in großem Umfang im Kreislauf geführt. Abwasser fällt dabei als überschüssiges, durch eingesetztes Frischwasser verdrängtes Kreislaufwasser an.
Papier- und Zellstoffindustrie
INVENT-Lösungen für die
Papier- und Zellstoffindustrie
Herausforderungen an die Maschinentechnik
Eine Herausforderung stellt der Umgang mit hoher Calciumkonzentration in der Papierherstellung dar. Die Quelle für die Zunahme im Kreislauf- und Abwasser ist Calciumcarbonat, das als preisgünstiger Füllstoff oder Streichpigment in den letzten Jahren vermehrt für die Herstellung eingesetzt wird. Dadurch erhöht sich der Calciumanteil im Altpapier, sodass auch über diesen Sekundärrohstoff zunehmend Calcium in das Abwasser eingetragen wird. Zu hohe Konzentrationen können zu betrieblichen Problemen mit Ablagerungen und Verstopfungen in der Abwasseraufbereitung führen. Zusätzlich stellen hohe Temperaturen und abrasive Stoffe hohe Anforderungen an die eingesetzte Maschinentechnik, weshalb Know-how, Qualität und Erfahrung für ein gelungenes Projekt unabdingbar sind. INVENT rüstet seit mehr als 25 Jahren erfolgreich Abwasserreinigungsanlagen in der Papier- und Zellstoffindustrie aus, was uns zu den führenden Experten in diesem Bereich macht.
Produktvideos:
Das HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem in der Papier- und Zellstoffindustrie

- Neutralisation
- Havariebecken
- Misch- und Ausgleichsbecken
- Hydrolyse
- Vorversäuerung
- Strippung
- Selektor
- Kohlenstoffelimination
- Hochlast-MBBR
- Calciumelimination
Um Abwasser in die öffentliche Kanalisation oder in eine werkseigene biologische Kläranlage einleiten zu können muss der pH-Wert im zulässigen Bereich zwischen 6,5 und 9 liegen. Zur Einstellung des pH-Werts werden gezielt Säuren oder Laugen zugegeben, um eine Neutralisation zu erreichen.
Das CYBERPITCH®-Rührwerk ist hierfür ideal geeignet. Dank seines robusten Designs aus hochwertigem Edelstahl und seiner strömungsoptimierten Rührblattform gewährleistet es eine effektive und gleichmäßige Durchmischung. Die Konstruktion ist speziell auf turbulente Strömungen ausgelegt, wodurch die Neutralisation des Abwassers effizient unterstützt wird.
Das HYPERCLASSIC®-Rührwerk wird ebenfalls bei der Neutralisation eingesetzt und überzeugt durch seine hohe Energieeffizienz bei der Durchmischung des Tankinhalts. Es ist die bevorzugte Wahl, wenn neben der effektiven Neutralisation auch eine wirtschaftliche Nutzung der eingesetzten Energie erforderlich ist.
In Havariebecken werden Abwässer, die durch unvorhergesehene Leckagen entstehen, gesammelt und anschließend entweder zur Reinigung einer Kläranlage zugeführt oder ordnungsgemäß entsorgt. Damit sich keine Ablagerungen oder Sedimente bilden, muss das Abwasser kontinuierlich durchmischt werden. Das HYPERCLASSIC®-Rührwerk eignet sich hierfür hervorragend, da es eine besonders hohe Umwälzleistung bietet und so einen reibungslosen Betrieb sicherstellt.
In Misch- und Ausgleichsbecken werden Betriebsabwässer aus verschiedenen Bereichen zusammengeführt und homogenisiert. Dadurch lassen sich Lastspitzen auf den biologischen Teil der Kläranlage wirksam vermeiden. In manchen Fällen dient ein Misch- und Ausgleichsbecken sogar als einzige Behandlungsstufe des Abwassers direkt auf dem Betriebsgelände. Hierbei wird das Abwasser tagsüber gesammelt und nachts der kommunalen Kläranlage zugeführt, wenn deren Belastung am geringsten ist. Für diese Anwendung ist das HYPERCLASSIC®-Rührwerk dank seiner hohen Umwälzleistung besonders geeignet.
In einigen Fällen werden Misch- und Ausgleichsbecken belüftet, um anaerobe Zustände zu verhindern und einen Abbau der Schadstoffe bereits im Vorfeld zu ermöglichen. Für diese Anforderungen bietet das HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem eine optimale Lösung, da es sowohl eine effektive Belüftung als auch eine zuverlässige Durchmischung gewährleistet.
Während der Hydrolyse werden komplexe Makromoleküle wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette mithilfe von Enzymen, die als biologische Katalysatoren wirken, in kürzere organische Verbindungen zerlegt. Das HYPERCLASSIC®-Rührwerk zeichnet sich dabei durch seinen besonders scherkraftarmen Energieeintrag aus und sorgt gleichzeitig für eine optimale Homogenisierung des Tankinhalts. Darüber hinaus wird die Strömungsgeschwindigkeit an der Wasseroberfläche so stark reduziert, dass ein unerwünschter Sauerstoffeintrag vollständig vermieden wird.
Entscheidend für einen stabilen und effizienten Prozess in der anaeroben Abwasserbehandlung und letztendlich einer hohen Methanausbeute ist eine anfänglich ausreichende Versäuerung der gelösten Polymere zu kurzkettigen organischen Säuren.
Da dieser Prozess durch anaerobe Bakterien durchgeführt wird ist ein Sauerstoffeintrag, beispielsweise über die Wasseroberfläche zwingend zu vermeiden.
Das HYPERCLASSIC®-Rührwerk ist sohlnah verbaut und erzeugt eine starke radiale Sohlströmung. Da sich die Geschwindigkeit an der Wasseroberfläche so weit reduziert hat, dass ein Sauerstoffeintrag effektiv verhindert wird eignet sich das HYPERCLASSIC®-Rührwerk besonders für diese Rühraufgabe. Zudem sorgt es durch die hohe Pumpleistung für eine vollständige Durchmischung des gesamten Abwassers und damit für eine effiziente Ausnutzung des gesamten Reaktors.
Bei der Strippung werden Stoffe aus einer Flüssigphase durch Desorption in die Gasphase überführt, wobei das Henry-Gesetz Anwendung findet. Hierbei wird die Flüssigkeit im Gegenstromprinzip mit einem Gas – in der Regel Luft – in Kontakt gebracht. In der Abwasserreinigung ermöglicht dieses Verfahren die Entfernung von Stoffen wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Mercaptanen, Phenolen, organischen Halogenverbindungen und Kohlenwasserstoffen.
Für die Einbringung großer Gasmengen ist das iCBA®-Belüftungssystem besonders geeignet. Wenn zusätzlich Feststoffe in Schwebe gehalten werden müssen, bietet das HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem eine nahezu ideale Lösung, da es eine effektive Durchmischung und Belüftung kombiniert.
In einem Selektor werden die Bedingungen so gestaltet, dass sich die gewünschten Mikroorganismen stärker vermehren als die unerwünschten. Der Selektor ist der biologischen Reinigungsstufe vorgeschaltet, wobei der Rücklaufschlamm intensiv mit frischem Abwasser durchmischt wird. Ein Selektor kann entweder belüftet oder unbelüftet betrieben werden, wobei intensives Rühren in beiden Fällen erforderlich ist. Aus diesem Grund eignen sich HYPERCLASSIC®-Rührwerke besonders gut für unbelüftete Selektoren, während HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssysteme ideal für belüftete Selektoren sind.
Bei der Kohlenstoffelimination werden kohlenstoffbasierte Verunreinigungen im Abwasser durch Mikroorganismen zu CO₂ abgebaut. Dafür ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Bakterien notwendig, während die Belebtschlammflocken in Schwebe gehalten werden müssen. Besonders in der industriellen Abwasserreinigung, bei der häufig hohe Konzentrationen problematischer Inhaltsstoffe auftreten, hat sich das HYPERCLASSIC®-Rührwerke bzw. HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssysteme in hunderten Anlagen erfolgreich bewährt.
Beim sogenannten MBBR-Verfahren (Moving Bed Bio Reactor) wachsen die Mikroorganismen, die für die Abwasserbehandlung benötigt werden, auf speziellen Trägermaterialien innerhalb des Reaktors. Die Hochlast-Biofilmstufe ist so konzipiert, dass leicht abbaubare gelöste Stoffe bereits vor dem Belebungsbecken effizient entfernt werden. Dieses System bietet mehrere Vorteile, darunter eine Erhöhung der Behandlungskapazität, eine verbesserte Prozessstabilität und eine Optimierung der Schlammeigenschaften.
In einer Hochlastbiologie wird eine große Menge Sauerstoff oder Luft benötigt, während gleichzeitig die Trägermaterialien schonend umgewälzt werden müssen. Für solche Anwendungen hat sich das iCBA®-Belüftungssystem in Hunderten von Anlagen als äußerst zuverlässig und effizient bewährt.
In sogenannten Kalkfallen wird der im Wasser gelöste Kalk durch das Austreiben von Kohlendioxid (CO₂) mithilfe von Luft ausgefällt und anschließend entfernt. Dieser Prozess erfordert die Zufuhr großer Gasmengen sowie die Aufrechterhaltung des Kalks in Schwebe, um Ablagerungen und Verstopfungen zu vermeiden.
Das verstopfungssichere HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssysteme bietet hierfür die optimale Lösung. Es ermöglicht nicht nur die effiziente Einbringung großer Gasmengen, sondern sorgt gleichzeitig für eine kraftvolle Durchmischung. Dadurch wird der Kalk gleichmäßig in Bewegung gehalten, und eine reibungslose sowie effektive Fällung und Entfernung des Kalks gewährleistet.